Sprachmittlung im Fremdsprachenunterricht

Formate mit Videos und Hörbeiträgen

Wie kann man realitätsnahe und kreative Sprachmittlungsaufgaben selbst gestalten?

Häufig basieren Aufgaben zur Sprachmittlung aus dem Lehrwerk in den Fremdsprachen auf (geschriebenen) Texten, die abgedruckt werden. Diese Texte umfassen verschiedene Textsorten, z.B. Zeitungsartikel oder Briefe, aber auch gesprochene Dialogteile, die im wirklichen Leben im Regelfall nicht medial schriftlich vorliegen. Im Anschluss findest du daher ein paar Ideen dafür, wie du schülerzentrierte und motivierende Sprachmittlungsaufgaben einfach selbst erstellen kannst.

Sprachmittlung mit Videos

Der Grundgedanke: Schülerinnen und Schüler schauen sich Videos an, und sie erzählen anderen Personen davon, was sie gehört und gesehen haben.

Auf YouTube gibt es mittlerweile viele sehenswerte und schülernahe Videos, deren Inhalte – ganz oder in Ausschnitten – Grundlage für eine Sprachmittlungsaufgabe darstellen können. Dabei sind beide Sprachrichtungen denkbar.

Den Schülerinnen und Schülern wird ein Video durch einen QR-Code oder (verkürzten) Link beispielsweise auf einem Arbeitsblatt mit der entsprechenden Aufgabe (Kontextualisierung und Zieltextformat beachten) zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler machen sich dann Notizen zum Video, die sie für die Bewältigung der Aufgabe brauchen. In einem nächsten Schritt kann auf der Grundlage dieser Notizen z.B. ein Fließtext hergestellt oder ein Vortrag vorbereitet werden.

Differenzierungsmöglichkeiten könnten darin bestehen, den SuS freizustellen, ob sie diese Notizen bereits in der Zielsprache verfassen wollen oder zunächst in der Ausgangssprache bleiben und somit einen Zwischenschritt einbinden. Weiterhin können thematische Vokabelhilfen in einer Vokabelbox unten auf dem Arbeitsblatt oder auf der Rückseite angegeben werden.

Videos selbst herstellen

Neben bereits vorhandenen Videos auf Plattformen wie YouTube besteht die Möglichkeit, solche Videos selbst herzustellen, falls thematisch passende Videos nicht vorhanden sind oder deren Verwendung nicht erlaubt ist. Dabei ist die Erstellung eigener Videos weniger kompliziert, als man denkt. Im Wesentlichen kann man solche Videos in drei Kategorien einordnen:

1. Videos, die durch Bildschirmaufnahmen entstehen (sogenannte Screencasts),

2. Videos, bei denen Gegenstände und Texte eingeblendet, verschoben und mit eingesprochenem Text veranschaulicht sowie untermalt werden (sogenannte Legevideos),

3. Videos, bei denen man etwas selbst erklärt oder etwas durch Personen vorgespielt wird.

Welche Art von Video man erstellen möchte, hängt sowohl von Ziel und der Funktion des Videos als auch von dem technischen Equipment und Kenntnissen zur Erstellung von Videos ab. Bei YT findet man mittlerweile zu allen Typen eine wirklich eine sehr große Auswahl darüber, wie genau man alle Arten von Videos erstellt.

Sprachmittlung mit Hörbeiträgen

Der Grundgedanke: Schülerinnen und Schüler geben anderen Personen weiter, was sie in Podcasts, Radiobeiträgen oder Gesprächen gehört (und gesagt) haben.

Ähnlich wie bei Videos können auch Hörbeiträge Material für Sprachmittlungsaufgaben sein. Diese Dateien aus dem Netz werden auch durch QR-Codes oder Links zur Verfügung gestellt. Schülerinnen und Schüler geben dann Inhalte aus Podcasts, Interviews, Radiobeiträgen oder anderen Gesprächen wieder und verabeiten diese Informationen in ihrem Zieltext. Hörbeiträge in Sprachmittlungsaufgaben zu integrieren kann insofern sinnvoll sein, als Schülerinnen und Schüler in der Realität oft auch Informationen, die sie auditiv aufgenommen haben, an andere weitergeben. Insofern erscheint es logisch, Gesprächsbeiträge nicht schriftlich abzubilden (Ausnahme, z.B. Chat), sondern gesprochen zu präsentieren.

Hörbeiträge selbst herstellen

Neben dem Rückgriff auf bereits vorhandenes Material kannst du auch ganz einfach selbst Hörmaterial erstellen, z.B. mit einem Inhaltstyp von H5P, mit einer App (z.B. Chirp, bei der sofort aufgenomme Audiodatein direkt in QR-Codes umgewandelt und als Bild gespeichert werden – allerdings ist bei dieser speziellen App unklar, wie man die Aufnahmen löscht oder wo sie genau gespeichert werden) oder man nimmt mit dem Handy eine Audiodatei (Voice Memos) auf und lädt diese z. B. in ein Padlet hoch, auf das alle Zugriff haben.

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