Das ICAP-Modell

… kurz erklärt!

Wie können Lernprozesse bei SuS (durch den Einsatz digitaler Medien) in Unterrichtsstunden bestmöglich unterstützt werden?

Eine vielversprechende Antwort darauf wird durch das ICAP-Modell (auch: ICAP-Hypothese) geleistet, das die Planung und Entwicklung von Lernaktivitäten in mediengestützten Lernsettings konzeptionell durch vier Qualitätsstufen beschreibt (vgl. Chi 2009, Chi & Wylie 2014).

  1. Passive Lernaktivitäten: Rezipieren, Zuhören, Zusehen von (digitalen) Inhalten
  2. Aktive Lernaktivitäten: Zusätzlich einfache Lernaktivitäten, z.B. Notizen zu Präsentationen anfertigen
  3. Konstruktive Lernaktivitäten: Selbstständige Überlegungen anstellen, die über die Informationen im Material hinausgehen
  4. Interaktive Lernaktivität: Einbringen der konstruktiven Überlegungen in einen Peer-Diskurs, sodass Positionen, Argumente der Anderen in die eigene Sichtweise integriert werden. 

Das Projekt ,,Zeitgemäßer Unterricht digital” greift auf dieses Modell zurück und integriert es darüber hinaus in ein Unterrichtskonzept, das durch die fünf Unterrichtsphasen ,,Aktivieren”, ,,Informieren”, ,,Ordnen”, ,,Verarbeiten”, ,,Präsentieren/Reflektieren” (vgl. Rogoswsky 2018, Leisen 2014)  gekennzeichnet ist. Auf dieser Grundlage wird dann angegeben, durch den Einsatz welcher digitaler Medien bzw. Methoden die beschriebenen Lernaktivitäten unterstützt werden können. 

Das Kooperationsprojekt der MIB Tutoren und der LMU München wird in Zierers Band ,,Lernen 4.0. Pädagogik vor Technik” (2019) weiter ausgeführt und an konkreten Unterrichtsbeispielen erläutert. Das Foto dieses Posts (Abb: Rogowsky 2018) ist auch im Zierer Band (S. 30) zu finden. 

Zum Origialartikel: Chi & Wylie (2014): The ICAP Framework: Linking Cognitive Engagement to Active Learning Outcomes. In: Educational Psychologist, Vol. 49, 2014, pp. 219-243. Zu finden beispielweise hier (Sep 2020).

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