Nathan der Weise
11 Ideen für eine Reihe
Was kann man zum Drama ,,Nathan der Weise” mit digitalen Medien machen?
Im Folgenden findest du elf erprobte Ideen zu Lessings Drama ,,Nathan der Weise”. Ich selbst habe die Schülerinnen und Schüler zum ,,Nathan” in Gruppen einen gesamten Themen-Blog erstellen lassen, wovon die in diesem Beitrag vorgestellten Aspekte integrierte Teile sind. Für mehr Informationen zum digitalen Produkt Blog klicke hier, für das konkrete Unterrichtsprojekt hier. Vorstellen möchte ich an dieser Stelle einzelne Ideen, die man natürlich auch nach Belieben kombinieren oder selbst für ein Blog-Projekt nutzen kann. Viel Spaß!
Handlungsverlauf verstehen
1. Hörbücher
Lessings Klassiker ist aufgrund der verwendeten Sprache nicht immer einfach zugänglich. Es stellte sich für die Lernenden als hilfreich heraus, den Text (zuhause, im Unterricht) gleichzeitig zu hören und zu lesen. Durch den sinngebenden Ausdruck der Stimme(n) können Verständnisschwierigkeiten abgebaut werden. Hier findet ihr den YouTube-Link und hier den Link zum Spotify-Inhalt.
2. Video
Um einen Überblick über den Handlungsverlauf zu geben, kann Sommers Weltliteratur to go (die Videos mit den Playmobilmännchen) herangezogen werden. Das Video zu Nathan der Weise ist so konstruiert, dass die Lernenden (indirekt) zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Ringparabel (Text) aufgefordert werden. Ein Video-Text-Vergleich kann auch ein guter Geprächseinstieg in die vertiefende, aspektorientierte Textanalyse sein.
3. Quiz zum Handlungsverlauf
Mit der kostenlosen Software H5P lassen sich kleine Quizze zum Handlungsverlauf als Selbstüberprüfungsinstrument erstellen. Unter diesem Link findest du mein selbst erstelltes Quiz, das du auch für deinen Unterricht nutzen (sowie verändern/erweitern) kannst, wenn du möchstest (die Creative Commons Lizenz ist eingefügt – siehe Rights of use, CC-BY-SA 4.0). Dazu kannst du z. B. den H5P-Inhalt in deine eigene H5P-Umgebung (z.B. Moodle) einbetten.
Figurenkonstellation und Figuren verstehen
4. Figurenkonstellation als Legevideo darstellen
Die Schülerinnen und Schüler erstellen ein kurzes Legevideo, in dem die Figuren vorgestellt und ihr Verhältnis zueinander erläutert wird. Das kann mit ihren Endgeräten geschehen. Mit der intergierten iMovie Funktion bei iPads ist das zum Beispiel ganz einfach möglich. Videos werden mit dem iPad aufgenommen, in iMovie übertragen und (dort) vertont. Die Vertonung ist unabhängig von der Bildaufnahme möglich (also in aufeinanderfolgenden Schritten).
5. Figuren mit Standbildern erschließen, z.B. Nathan und den Tempelherrn
Standbilder zu bauen ist im handlungs- und produktionsorientierten Unterricht ein beliebtes Interpretationsverfahren. Mithilfe von digitalen Medien kann dies erweitert werden, indem mehrere Standbilder als Entwicklungsverlauf eines Aufzugs fotografiert und in einem Dokument zusammengestellt werden. Mit Hilfe von Programmen wie Good Notes oder dem Book Creator ist es darüber hinaus auch sehr einfach möglich, diese Standbilder zu Fotogeschichten zu erweitern, da einfache Sprech- und Denkblasen hinzugefügt werden können. Je nach verwendetem Programm unbedingt auf den Datenschutz achten!
6. Eindrücke zu den Figuren Nathan, Recha und Deja
Mithilfe von Answergarden oder Mentimeter lassen sich Eindrücke zu bestimmten Figuren sammeln (diese Figuren wurden ausgewählt, da sie zu Beginn des Dramas (erster Auftritt, erster und zweiter Auftritt vorkommen). Die gesammelten Eindrücke lassen schon Schlussfolgerungen darüber zu, wie die Figuren verstanden und ob das Drama gelesen wurde. Aussagen können anschließend am Text nachgewiesen und im Gespräch begründet werden.
7. Erklärvideo zu Nathan
Das Stück ist nach Nathan benannt und er wird als weise betitelt – warum eigentlich? Nathans Ansichten, seine Sprache und seine Argumentationsweise können beispielsweise anhand des Auszuges 1.2 und/oder des Auszuges 2.5 analysiert und in einem Erklärvideo festgehalten werden.
Die Ringparabel verstehen
8. Vergleich zwischen Text und Video
Wenn die Lernenden eines aus der Beschäftigung mit dem Drama mitnehmen sollten, dann auf jeden Fall ein Verständnis für die Ringparabel (3.7). Ein Vergleich zwischen dem analysierten Originaltext sowie Sommers Video (Sommers Weltliteratur to go, ab Minute 5:14) bietet sich an.
Wortschatz zur Aufklärung und zum Drama erweitern
9. Digitales Lexikon
Begriffe zum Drama können in einem digitalen Lexikon, das mithilfe von Padlet erstellt wird, kollaborativ gesammelt und erklärt werden. Es ist zudem möglich, den Begriffen mündliche Erklärungen (Audioaufnahmen) hinzuzuzfügen (hängt allerdings, wie ich beobachten konnte, vom Endgerät ab, daher sollte das vorher geklärt werden). So geht’s (verwendetes Gerät: iPad):
10. Wortsuche im Gitter
Wurden die (Lexikon)Begriffe einmal erarbeitet, gilt es, sie zu verinnerlichen und anzuwenden. Dazu habe ich eine Übung erstellt, bei der Begriffe in einem Wortgitter gesucht und einem Partner anschließend erklärt werden sollen. Zuvor können die Schülerinnen und Schüler die Begriffe aufschreiben und nach drei Kategorien ordnen, salopp formuliert: 1. Kenne ich und kann ich erklären, 2. Kenne ich, aber kann ich nicht erklären, 3. Ich bin mir nicht sicher, was der Begriff bedeutet. Hier kommt ihr direkt zum Wortgitter, das ihr auch selbst nutzen oder in eure H5P-Umgebung (z.B. Moodle) integrieren könnt.
Epochenmerkmale kennen (Aufklärung)
11. Einen Zeitstrahl kollaborativ erstellen
Mithilfe von Padlet können Merkmale der Aufklärung (kollaborativ) erarbeitet und in einem Padlet festgehalten werden (z.B. mit der Spaltenansicht Shelf). Alternativ ist es auch möglich, ein bereits angelegtes Padlet (Vorlage: Timeline, siehe Bild) zum Thema literarische Epochen zu ergänzen und im Verlauf des Jahres weiterzuführen.
Mehr Ideen zu einem speziellen Reihenthema oder literarischen Werk findest du unter dem Schlagwort ‘Unterrichtsreiche’ oder wenn du den Titel deiner Reihe eingibst. Hier geht es zu erprobeten digitalen Ideen zu Goethes Werk ,,Die Leiden des jungen Werther”.
Viel Spaß beim Unterrichten!
(Unbezahlte Werbung)
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