Klassenarbeiten festlegen
Wann lasse ich eigentlich welche Klassenarbeit schreiben?
Anmerkung: Der Beitrag bezieht sich in erster Linie auf Arbeiten der Sek I, die du selbst festlegt. Erkundige dich am besten vorab, welche festen Termine es für Klausuren oder Arbeiten in den jeweiligen Jahrgangsstufen gibt.
Eine Sache, die als Berufseinsteiger besonders stressen kann, ist die Organisation und Korrektur seiner eigenen Klassenarbeiten. Deshalb findest du in diesem Beitrag einige Erfahrungen zur Organisation und Korrektur von Klassenarbeiten, damit du hoffentlich Stress minimieren oder sogar ganz vermeiden kannst.
Bevor du also mit Inhalten der Arbeiten anfängt, stelle dir einmal folgende Fragen:
Wie viele Arbeiten muss ich überhaupt in welcher Klasse/in welchem Kurs schreiben?
Wann schreibe ich eigentlich all diese Arbeiten?
Wie kann ich das festlegen?
Während die Frage nach der Anzahl der Arbeiten recht schnell zu beantworten sein wird, muss man auf das „Wann“ auch jedes Halbjahr wieder eine passende Antwort finden. Das Ziel ist es , mit der Zeit ein individuelles System zu entwickeln, das hilft, während des gesamten Halbjahres mit seiner Energie gut auszukommen.
Im Folgenden also einige Tipps, die dir dabei hoffentlich helfen können:
Verschaffe dir so früh wie möglich einen Überblick
Egal, wie viele Klassen du hast: Finde zunächst einmal heraus, wie viele Klassenarbeiten du in welchem Fach schreiben lassen musst. Das solltest du tun, sobald du deinen individuellen Stundenplan in der Hand hälst. An vielen Schulen sind diese Informationen sowie die Dauer von Klassenarbeiten im Lehrer*innenzimmer ausgehängt oder im schulinternen Curriculum deines Faches festgehalten. Falls du übrigens noch nie ein schulinternes Curriculum gesehen hast: Frag am besten die/den Fachkonferenzvorsitzende/n deines Faches, wie du es bekommen und einsehen kannst. Gleichzeitig google doch einfach unter den Schlagwörtern Anzahl, Klassenarbeiten und dein Bundesland, welche Vorgaben das Schulgesetz deines Landes zur Anzahl der Arbeiten macht. Die jeweiligen Schulgesetze und Spezifizierungen sind im Internet normalerweise zugänglich.
Wer weiß, wo er steht, kann sich sinnvoll organisieren und somit einem Energiedefizit vorbeugen.
Organisiere dein Halbjahr in Wocheneinheiten
Mir hat es geholfen, mit einem Planner zu verdeutlichen, wie viele Wochen das Halbjahr hat, damit ich einen Überblick über die Unterrichtszeit gewinnen kann. Ob du lieber mit einem digitalen Planer arbeitest oder einen analogen verwendest, ist irgendwo Geschmackssache. Solche Planungs-Sheets bekommst du übrigens auch im Internet zum Ausdrucken, auf jeden Fall sind sie auch in Lehrer*innenkalendern enthalten. Zu Beginn des Halbjahres kannst du dann erstmal diejenigen Wochen herausstreichen, an denen Ferien, Feiertage oder bewegliche Ferientage sind. Außerdem solltest du den Terminkalender der Schule für das Halbjahr durchgehen und diejenigen Tage markieren, an denen Unterricht ausfällt, z.B. durch das Sportfest oder Pädagogische Tage. Das, was übrig bleibt, und es ist nicht immer so viel, wie man zu Beginn denkt, ist die „Blanko-Zeit“. Die Blanko-Zeit ist diejenige Zeit, die tatsächlich für Unterricht und Klassenarbeiten zur Verfügung steht. Diese Zeit kannst du grundsätzlich für die Aufteilung deiner Klassenarbeiten nutzen.
Beachte Termine für Koppelungen
Je nach Fach ist es realistisch, die erste Arbeit ca. 4-5 Wochen nach Schuljahresbeginn anzusetzen. Rechne am besten noch einmal grob nach, wie viele Schulstunden du dann zur Verfügung hast und plane im Zweifel eher eine Stunde mehr zum Üben ein. Zögere die Termine aber auch nicht zu lang nach hinter heraus, weil es vor allem bei zwei Hauptfächern am Ende zu Überschneidungen kommen kann, die dir Stress verursachen. Wichtig zu bedenken ist außerdem, dass es für bestimmte Klausuren und Klassenarbeiten festgesetzte Termine gibt. Dies betrifft insbesondere die Klausuren in der Oberstufe sowie einzelne Wahlpflichtbereiche in der Sekundarstufe I. Bringe diese festen Termine zunächst durch die Jahrgangsstufenkoordinator*innen oder Mittelstufenkoordinator*innen in Erfahrung, bevor du deine individuellen Termine in deinen Planner einträgst. So kannst du Phasen, in denen sich „alles knubbelt“ vermeiden. Sollten diese Termine leider noch nicht feststehen, plane zunächst ohne diese. Du kannst deinen Halbjahresplan später noch anpassen.
Trage deine Arbeiten zu Beginn des Halbjahres ein
Weil Schüler*innen pro Woche nur eine festgesetzte Anzahl an Arbeiten und Test schreiben dürfen (in der Regel zwei in der Mittelstufe, drei in der Oberstufe), gibt es ein Klassenarbeitsplan für die Schule, der normalerweile im Lehrer*innenzimmer ausliegt. Wenn du nicht weißt, wo er sich befindet, frage bei einem Kollegen/einer Kollegin nach. Zur Selbstverwaltung und Organisation ist es nun günstig, sich diesen Planer zu Beginn eines Schul(Halb)Jahres vorzunehmen, weil du dann noch die relativ freie Auswahl darüber hast, wann du deine Arbeit legen willst. Trage also deine frei wählbaren Termine so früh wie möglich ein.
Persönlicher Tipp: Eine Arbeit pro Woche
Im Idealfall ist die Korrektur einer Arbeit pro Woche ein realistisches und gut zu bewältigendes Pensum. Knubbelten sich früher meine Korrekturen, weil ich mir im Vorfeld zu wenig Gedanken um die sinnvolle Korrekturplanung gemacht habe, teile ich mir mittlerweile die Korrektur in kleine „Häppchen“ auf. Das heißt, ich setze es mir bei einer Korrektur als persönliches Ziel, am Tag fünf Arbeiten zu korrigieren. Im Falle einer normalen Klassengröße wäre ich dann in sechs Tagen fertig, was für meine School-Life-Balance ein gutes Pensum ist. Sollte dies aufgrund von Überschneidungen nicht möglich sein, so sollte es bei zwei Arbeiten pro Woche bleiben. Versuche dir dann in der nächsten Woche weniger zu legen. Klar, manchmal knubbelt es sich dann trotzdem, aber… Dein Stresslevel kannst du durch eine langfristige Planung sicherlich minimieren.
Am Ende kommt es jedoch in erster Linie darauf an, dass du DEIN persönliches System findest, mit dem DU gut leben kannst und zurechtkommst. Teile gerne deine Tipps und deine Vorgehensweise in den Kommentaren.
Viel Erfolg beim Organisieren, Planen und Korrigieren sowie vor allem eine große Portion Gelassenheit!